Rafael Seligmann schreibt von: „Integrations-Scrabble“

 

„Mir drängt sich der Vergleich eines Haufens von Scrabble-Steinchen auf. Wir verfügen über alle Buchstaben - wie werden sie zusammengesetzt?“ So beginnt der Publizist, Schriftsteller und Journalist Rafael Seligmann seine Ausführungen in einer Ausgabe der Leipziger Volkszeitung.

 

Er schreibt, dass die Unbeholfenheit der deutschen Gesellschaft im Umgang mit Immigranten verständlich sei, da es Deutschland im Gegensatz zu anderen Staaten, wie Kanada, den USA oder Australien, an Erfahrung mit anderen Kulturkreisen mangele. Die deutsche Nation sei unsicher und die löse Ängste aus. Thilo Sarrazin komme der „Verdienst“ zu, der schwelenden Fremdenangst zum Ausbruch verholfen zu haben. Die Reaktion vieler Bürger und der Regierung zeugten von Hysterie. Die Schwächen der Integration seien auch vorher von anderen benannt worden, Sarrazin jedoch nennt die „vermeintlichen Ursachen des Missstandes". „Das Gros der Immigranten aus der Türkei und Arabien sei schlicht dumm. Sie vererbten ihre mangelnde Intelligenz, was besonders schwer wiege, da sie wesentlich geburtenfreudiger seien als die gebildeten Deutschen." Es sei bemerkenswert, so der Autor weiter, dass diese primitive sozialdarwinistische Erklärung so viele deutsche Bürger anspreche. Und er fragt, ob man nichts aus der Geschichte gelernt habe.

 

„1.700 Jahre kam allen Heines, Liebermanns, Einsteins, Tucholskys zum Trotz so gut wie niemand auf die Idee, die jüdische Tradition Deutschlands vorzuheben. Von der Moslem-Angst gepeinigt erinnert sich der hilflose Michel nebbich seiner jüdischen Überlieferung. Und führt sie gegen den Islam ins Feld." Dabei sei die Dimension sehr übersichtlich, denn in Deutschland lebten gerade einmal vier Millionen Muslime. Die soziale Lage der Immigranten wäre mit einem intensiven  Bildungsangebot Schritt für Schritt verbesserbar.

 

„Deutschland hat genug von diesen Tineff. Gehen wir einen konstruktiven Weg. Wir besitzen die Möglichkeit, die Scrabble-Steine in eine vernünftige Ordnung zu bringen, statt sie vom Tisch zu fegen und das Spiel aufzugeben."

 

Danke Herr Seligmann, endlich mal jemand, der sagt, was alle denken!